Symposiumsbericht vom DPK 2025: „Innovations in Meta-Analytic Psychotherapy Research“

Beim DPK 2025 war die Interessengruppe "Meta-Analytische Psychotherapieforschung und Evidenzsynthese" (meta-syn) erneut mit einem spannenden Symposium vertreten: Unter dem Titel "Innovations in Meta-Analytic Psychotherapy Research" wurden aktuelle methodische und inhaltliche Entwicklungen in der meta-analytischen Psychotherapieforschung präsentiert und diskutiert.
In fünf vielseitigen Beiträgen zeigten die Vortragenden, wie moderne Evidenzsynthese neue Forschungsfelder erschließt, Prozesse in der Psychotherapie besser verstehbar macht und Patient*innengruppen gezielter in den Blick nimmt:
- Frederic Maas genannt Bermpohl stellte das Studienprotokoll für eine individual-participant data Meta-Analyse zur Wirksamkeit psychotherapeutischer Verfahren bei Erwachsenen mit Körperdysmorpher Störung vor - ein wenn auch seltener, klinisch äußerst relevanter Bereich, in dem insbesondere Moderatoren der Wirksamkeit von Psychotherapie bislang wenig systematisch untersucht werden konnten.
- Rebekka Büscher präsentierte Ergebnisse einer systematischen Übersichtsarbeit, die ebenfalls eine individual-participant data Meta-Analyse zur Wirksamkeit digitaler Interventionen bei Depression - mit einem besonderen Fokus auf die Behandlung suizidaler Gedanken. Das Projekt verdeutlichte erneut, dass auch suizidale Patient*innen in Studien eingeschlossen werden müssen, um weitere Erkenntnisse zu diesem transdiagnostischen Phänomen zu erlangen.
- Matthias Domhardt zeigte, wie zwei-stufige Strukturgleichungsmodelle in Meta-Analysen eingesetzt werden können, um Mediationsprozesse in der Psychotherapieprozessforschung zu untersuchen - ein Zugang, der zukünftig auch dem sehr heterogenen Feld der Mediationsanalysen eine strukturierte Evidenzsynthese ermöglichen könnte.
- Thole Hoppen stellte eine Netzwerk-Meta-Analyse zur Wirksamkeit psychologischer Behandlungen bei Posttraumatischer Belastungsstörung im Kindes- und Jugendalter vor. Die Ergebnisse erlauben einen differenzierten Vergleich verschiedener Behandlungsansätze und leisten einen wichtigen Beitrag zur klinischen Entscheidungsfindung.
- Johannes Kopf-Beck präsentierte eine ko-produzierte systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse zur Rolle von Sorgen und Grübeln als transdiagnostisches Ziel in der Behandlung junger Menschen; ein Beispiel für partizipative Forschung - auch in der Evidenzsynthese ein sehr relevantes Feld.
Die Moderation und Diskussion übernahm Mathias Harrer, der die Beiträge kenntnisreich verband, zentrale Fragen hervorhob und gemeinsam mit dem Plenum spannende Perspektiven auf das Feld eröffnete.
Das Symposium unterstrich erneut, wie vielfältig, differenziert und methodisch avanciert die meta-analytische Psychotherapieforschung heute aufgestellt ist - und wie wichtig der interdisziplinäre und kollegiale Austausch für den Fortschritt in diesem Feld bleibt.