Datenextraktionsvorlage für Meta-Analysen
Meta-Analysen sind ein wesentliches Instrument zur Synthese von Forschungsergebnissen, insbesondere bei komplexen und vielschichtigen Krankheitsbildern wie körperlicher Belastungsstörung und verwandten Störungen (z.B. somatische Belastungsstörung und funktionelle somatische Syndrome). Diese Störungsgruppe bringt aufgrund ihrer Vielzahl an Klassifikationsansätzen, überlappender Symptome und der daraus resultierenden Heterogenität besondere Herausforderungen in der Forschung mit.
Um die Qualität und Konsistenz künftiger Meta-Analysen zu verbessern, wurde an der Bergischen Universität Wuppertal eine standardisierte Datenextraktionsvorlage entwickelt und online zur Verfügung gestellt. Diese Vorlage soll Forschenden helfen, systematisch und einheitlich Daten zu extrahieren, die dann in Meta-Analysen verwendet werden können, um die Wirksamkeit und Akzeptanz von Behandlungsansätzen zu bewerten.
Die Vorlage deckt einige wichtige Aspekte ab, die für eine fundierte Analyse von Behandlungsstudien zu körperlicher Belastungsstörung und verwandten Störungen erforderlich sind:
- Studienmerkmale (u.a. verschiedene Marker zum Studienabbruch)
- Klinische Merkmale (u.a. Outcomes orientiert an den Vorschlägen des europäischen Forschungsnetzwerks zu Verbesserung der Diagnose, Behandlung und Gesundheitsversorgung von Patient:innen mit anhaltenden somatischen Syndromen, EURONET-SOMA)
- Soziodemographische Merkmale
- Interventionsbezogene Merkmale.
Die Datenextraktionsvorlage richtet sich vor allem - wenn auch nicht ausschließlich - an Forschende, die an der Durchführung von Meta-Analysen zu Behandlungen bei körperlicher Belastungsstörung und verwandten Störungen interessiert sind. Sie soll die Vergleichbarkeit und Qualität der Daten sicherstellen und der Meta-Analysen im Feld erhöhen. Durch die einheitliche Erfassung von Studiendaten können robustere und replizierbare Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit von Behandlungen bei körperlichen Belastungsstörungen gezogen werden. Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Qualität der meta-analytischen Forschung und zur Optimierung der Behandlung von Patient:innen. Wir laden alle Interessierten ein, die Vorlage herunterzuladen und - unter Referenzierung der Vorlage - in ihrer Forschung zu verwenden, um die Erkenntnisse in diesem herausfordernden Bereich der Psychotherapieforschung weiter zu vertiefen.
Feedback, Verbesserungsvorschläge und Anpassungen an andere Forschungsbereiche sind sehr willkommen und können an Frederic Maas genannt Bermpohl (fmaas@uni-wuppertal.de) gesendet werden.